„DIE ZOOGESCHICHTE“Premiere im Künstlerhof Berlin-Buch Wie fast an jedem Sonntagnachmittag begibt sich Peter in den nahe gelegenen Park, um sich auf seiner Stammbank vom Stress der Arbeit und der Familie zu erholen.
Doch diesmal begegnet er Jerry ... und eine nette Plauderei nimmt ein schreckliches Ende. Peter ist wohlhabend, mit beschränkter Phantasie, lebt abgekapselt von der gesellschaftlichen Umwelt und ist mit allem zufrieden. Jerry besitzt zwar nichts, befindet sich aber in der gleichen - von ihm ungewollten - Isolation von menschlichen Kontakten. Alle sind wie Tiere in Käfige eingesperrt und getrennten Lebensbereichen zugeordnet. Um Peter zum Verständnis für die Notwendigkeit zwischen- menschlicher Kontakte zu veranlassen, provoziert Jerry ihn und vollzieht am Ende eine scheinbar völlig sinnlose und unmotivierte Handlung. Diese aber stellt letzendlich einen deutlichen Kontakt her, und sei es auch nur durch das Band der Schuld. Peter ist somit aus seiner Lethargie und Vereinzelung herauskatapultiert worden, er kann nicht mehr der alte sein. Edward Albee deckt in seinen Stücken in scharfer Beobachtung des Alltags des MIttelstandes die überall sichtbare Entfremdung und Zerstörung des Menschen auf. Seine grotesk –verfremdende, sprachlich glänzende Darstellung einer bis ins Innerste bloßgelegten Existenz der Figuren besticht durch die damit verknüpften vehementen Angriffe gegen die Anmaßung und Heuchelei, Gleichgültigkeit und Selbstgefälligkeit in Familie und Gesellschaft. Die „ZOOGESCHICHTE“, 1959 in Westberlin uraufgeführt, ist weitaus weniger bekannt als Albees späterer größter Erfolg: „Wer hat Angst vor Virginia
Woolf?...“ . Peter, der leitende Angestellte eines kleinen Schulbuchverlages, wird gespielt von Sven Riemann. Der Berliner Schauspieler ist dem Fernseh-Publikum als
flippiger Fahrradkurier „Atze“ der „Praxis Dr.Sommerfeld“ am Bülowbogen bestens bekannt. Jerry, den fast lebensmüden „Störenfried“, spielt Thomas Arnold. Ebenfalls in Berlin lebend, war der 30jährige Schauspieler unter internationaler
Beachtung im Berlinale-Film von Volker Schlöndorff, „Die Stille nach dem Schuss“ zu sehen. Aber auch im Fernsehen fiel er auf durch Hauptrollen in mehreren Tatorten, in „Ein starkes Team“, in „Siska“ und in
dem Film „Todesbus“. Ausgiebige Theatererfahrungen sammelte Thomas Arnold u.a. am Staatstheater Schwerin, Stadttheater Trier und im Schloßparktheater Berlin. Dabei zeigte er ein breites Rollen-Spektrum, von Puck aus dem
„Sommernachtstraum“ bis hin zum Prinzen von York in „Richard III“. Sven Riemann und Thomas Arnold studierten von 1990-94 an der Hochschule für Schauspielkunst, Rostock. Beim Treffen deutschsprachiger Schauspielschulen in Wien 1993, erhielten sie Darstellerpreise für ihre Rollen in Goethes „Bürgergeneral“ und wurden daraufhin sogleich für Film und Theater engagiert. Seit dem Studium verbindet beide, inzwischen erprobte Familienväter, eine enge Freundschaft, die nun auch in ein gemeinsames Theaterprojekt geführt hat. In der Regie von Pier Niemann, der als Schauspieler und Regisseur u.a. für das Staatstheater Schwerin, die Ruhrfestspiele Recklinghausen und das BAT, Berlin tätig war, entstand so ein aus dem Leben gegriffenes Kammerspiel, welches auf große Bühnenbilder und Kunstformen verzichtet und nur durch die Kraft und Wahrhaftigkeit der Darstellung zur Wirkung kommt. Weitere vertraglich vereinbarte Vorstellungstermine sind bisher: Verhandlungen über Termine laufen z.Z. mit Gastspiele sind geplant u.a. in Gera u. Insel Usedom |
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